CNC-Sticken

Zu Weihnachten habe ich mir eine Stickmaschine geschenkt. Eine Brother Innovis 900. Mit einem XY-Tischchen kann diese bis zu 10x10cm, mit einem Trick auch bis zu 10x20cm, große Bereiche besticken. Über einen USB Anschluß auf der Seite kann man eigene Bilder in die Maschine laden.

Der Geburtstagswunsch unseres Sohnes war nun der Anlaß diese Funktion endlich mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Davor kommt aber erst der beschwerliche Weg das gewünschte Bild ins passende Format zu bringen. Da wir beim Sticken nicht 300 mal die Fadenfarbe wechseln wollen ist es wichtig sich auf möglichst wenige Farben zu beschränken. Die meisten Bilder, auch wenn sie auf den ersten Blick so aussehen als ob sie nur aus wenigen Farben bestehen, haben an den Übergängen ganz viele zwischen Farben.

Für dieses Bild (weil es Comicartige schwarze Ränder um jeden Farbbereich hat) war es die beste Methode das Bild zuerst in Scharz-Weiss zu wandeln und dann die Flächen wieder mit dem Floodfill werkzeug zu füllen.

Normale Bilder und Zeichnungen sind als sogenannte Bitmaps gespeichert. Das heisst für jeden Bildpunkt ist gespeichert welche Farbe er hat, aber es gibt keine Information darüber welche Bildpunkte zum Beispiel eine Linie oder Fläche bilden. Damit ein Bild gestickt werden kann muss diese Information zuerst wieder gewonnen werden, das nennt man vektorisieren. Die meisten Stickprogramme haben dazu eine entsprechende Funktion, hier können dann noch Details eingestellt werden. Zum Beispiel wie genau die Vektoren sich an kleine Zipfel annähern sollen und welche Farben gestickt werden sollen.

Da das Motiv auf einen dunklen Stoff gestickt werden soll, habe ich die äußeren schwarzen Ränder teilweise entfernt, besonders zwischen den Haarsträhnen. Bei einem Test war der schwarze Rand da viel zu dominant. An vielen Stellen können gleichfarbige Flächen allein durch eine Änderung der Stickrichtung sichtbar gemacht werden.

Das Resultat sieht ganz gut gelungen aus, nur die gefüllten Flächen sind leider etwas zu klein geworden, so daß zwischen Umrandung und Rand etwas der unbestickte Stoff zu sehen ist. Das kommt daher das der Orginalstoff weicher ist als der den ich für die Tests verwendet habe. In der Sticksoftware gäbe dafür einen Korrektionsparamater, der die Stiche dann ein paar Prozente größer macht.